Piccola Sicilia
Piccola Sicilia
„PICCOLA SICILIA“ ist Daniel Specks zweiter Roman. Wieder erzählt er von italienischen Auswanderern, diesmal aber auf dem anderen Ufer des Mittelmeers, in dem vielsprachigen „Little Italy“ am Hafen von Tunis, in dem Christen, Muslime und Juden in guter Nachbarschaft miteinander lebten. Inspiriert von einer wahren Geschichte, erzählt der Roman von Moritz Reincke, einem Kamermann des deutschen Afrikakorps, der 1942 dem italienischen Juden Victor Sarfati das Leben rettet. Kurz darauf, als die Alliierten die Stadt erobern, verstecken Victor Eltern Moritz in ihrem Haus. Er wechselt seine Identität, findet fern der Heimat ein neues Zuhause… und in Victors Schwester Yasmina eine neue, heimliche Liebe. Dabei entdeckt Moritz, ohne es beabsichtigt zu haben, ein streng gehütetes Geheimnis seiner Gastfamilie. Als das Tabu ans Licht kommt, muss er sich entscheiden, zu wem er gehört.
„Piccola Sicilia“ (S. Fischer) wurde 2018 zum Spiegel-Bestseller und ist in mehrere Sprachen übersetzt worden. In Italien erschien das Buch 2019 unter dem gleichen Titel bei Sperling & Kupfer.
La Piccola Sicilia, das waren der Strand und die Palmen, der Duft von Brot am Morgen, gegrilltem Fisch am Mittag und Jasmin am Abend. Es war das Viertel, wo die eine Hälfte der Menschen das Esssen kochte, das die andere Hälfte verspeiste.
Es waren die dürren Katzen, die vor den Restaurants Fischreste fraßen und im Schatte der Mauern schliefen. Es war das Cinéma Le Théâtre, wo es an den Feiertagen freien Eintritt für die Kinder gab, an Weihnachten, Id und Purim, und niemand fragte, welche Religion sie hatten, wenn sie gemeinsam ins Kino strömten.
Auf den Festen gab es drei Themen, über die man einfach nicht sprach: Gott, Sex und Politik. Wozu auch? Alle liebten das Leben zu sehr, um immer recht zu haben. Recht haben ist anstrengend. Du kannst entweder recht oder Spaß haben, aber nicht beides zugleich.
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